Viele Eltern holen sich erst dann Hilfe, wenn die Schlafprobleme ihres Babys oder Kleinkindes bereits zu einer massiven Belastung geworden sind. Doch was, wenn wir bereits präventiv ansetzen könnten? Wenn es möglich wäre, Schlafprobleme gar nicht erst entstehen zu lassen? Genau hier setzt der emtrasens® Ansatz an: mit Feinfühligkeit, Bindung, traumasensibler Begleitung und einem verständnisvollen Blick auf die emotionalen Bedürfnisse von Babys und Kleinkindern.
In diesem Artikel erfährst du, welche frühen Maßnahmen du ergreifen kannst, um Schlafprobleme gar nicht erst entstehen zu lassen – und welche Rolle Emotionen, Geborgenheit und Selbstregulation dabei spielen.
Babys kommen mit einem unreifen Nervensystem auf die Welt. Ihr gesamtes Sicherheitsempfinden ist davon abhängig, wie sie ihre Umgebung wahrnehmen. Ein Baby muss ich sicher fühlen, um entspannt in den Schlaf zu finden.
Was dabei hilft:
Viel Körperkontakt (z. B. Tragen im Tuch oder auf dem Arm)
Reagieren auf Frühzeichen von Unwohlsein
Ein sicheres, reizarmes Schlafumfeld
Vermeidung von Trennungen in sensiblen Phasen (z. B. 8-Monats-Angst)
Laut der Bindungstheorie (Bowlby, Ainsworth) entwickeln Kinder mit sicherer Bindung ein stabileres Stresssystem – eine wichtige Voraussetzung für erholsamen Schlaf.
In unserer Gesellschaft wird Weinen oft als etwas Negatives betrachtet. Doch Weinen ist eine natürliche Form der Entladung. Wenn Eltern ihren Kindern das Gefühl geben: "Du darfst weinen, ich bin da" – entsteht Bindungssicherheit.
Was Eltern vermeiden sollten:
Schnuller als Reflex gegen jedes Weinen
Ablenkung mit Spielzeug, sobald Gefühle hochkommen
"Beruhigen um jeden Preis"
Was hilft:
Das Kind im Arm halten, wenn es weint
Nicht sofort reagieren, sondern zuhören, präsent sein
Sanfte Berührung, ruhige Stimme, Blickkontakt
Diese Haltung unterstützt die Selbstregulation des Kindes. Studien zeigen, dass liebevoll begleitete Emotionen zu besserem Schlaf beitragen (Solter, 2003).
Babys sind sensorisch sehr empfindsam. Täglich prasseln unzählige Reize auf sie ein. Zu viele davon können zur Reizüberflutung führen – die sich abends oft in exzessivem Weinen oder Einschlafproblemen entlädt.
Prävention durch Reizreduktion:
Tagsüber ruhige Phasen einbauen
Vor dem Schlafen keine lauten Spiele, Bildschirmzeit oder wechselnde Bezugspersonen
Gleichmäßiger Tagesrhythmus
Licht- und Lärmreduktion am Abend
Ein Baby, das nicht ständig verarbeiten muss, kommt abends leichter zur Ruhe.
Nicht nur Weinen, sondern auch Lachen ist ein natürlicher Stressabbau. Toben, Albernheiten und Lachen helfen, Anspannung abzubauen und die Verbindung zwischen Eltern und Kind zu stärken.
Spielimpulse vor dem Schlafengehen:
Rollentauschspiele: "Das Baby bringt Mama ins Bett"
Machtumkehrspiele: "Du jagst mich!"
Kinder, die emotional ausgelastet sind, schlafen oft leichter ein. (Quelle: Aware Parenting, Solter)
Aber ACHTUNG: keine Kitzelspiele. Kitzeln ist oft für die Kinder mehr unangenehm und führt zu Unwohlsein, als dass es zur Entspannung beiträgt.
Babys lernen schnell durch Wiederholung. Wenn ein Baby immer beim Stillen, Wippen oder auf dem Pezziball einschläft, wird das zur Bedingung fürs Einschlafen.
Was hilft:
Nur nach dem Stillen in den Schlaf begleiten, wenn das Baby bereits satt ist
Nach dem Weinen oder Spielen liebevoll im Arm halten und dann schlafend ablegen
Kleine Rituale einbauen, aber nicht zur Einschlaf-Bedingung machen
Der emtrasens® Ansatz ermutigt dazu, keine Abhängigkeit zu schaffen, sondern präsent zu sein – sodass das Baby sich sicher fühlt und zur Ruhe kommen kann.
Viele Schlafprobleme lassen sich vermeiden, wenn Eltern sich trauen, auf ihre Intuition zu hören, Emotionen zuzulassen und feinfühlig zu begleiten. Der emtrasens® Ansatz bietet Eltern das Verständnis, die Werkzeuge und die Haltung, mit denen Babys von Anfang an emotional sicher gebunden sind – und damit besser schlafen.
Bowlby, J. / Ainsworth, M. (Bindungstheorie) https://www.kita-fachtexte.de/fileadmin/Redaktion/Publikationen/KiTaFT_kirschke_hoermann_2014.pdf
Aletha Solter: Aware Parenting,https://awareparenting.com
Thomas Harms: Emotionelle Erste Hilfe https://www.emotionelle-erste-hilfe.org/
Buss et al. (2016): Cortisol und frühkindliche Entwicklung
https://www.fruehehilfen.de/fileadmin/user_upload/fruehehilfen.de/pdf/Bundesgesundheitsblatt_10_2016_Entringer_Buss_Heim_Fruehe_Stresserfahrungen.pdf
ÜBER DIE AUTORIN
Inga Wiegert
Inga Wiegert ist Expertin, wenn es um den gesunden und guten Schlaf von Babys, Kindern und der ganzen Familie geht. Seit 2009 beschäftigt sie sich intensiv mit herausforderndem Schlafverhalten, insbesondere von Babys und Kleinkindern. Mit emtrasens® hat sie einen eigenen, emotions- und traumasensiblen Ansatz im Schlafcoaching entwickelt, der vor allem die Arbeit mit den Themen der Eltern mit einschließt.
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